Mediation/Beratung bei Trennung und Scheidung
Im Umgang mit Interessenskonflikten zwischen Personen oder Institutionen gibt es im Wesentlichen drei Handhabungsmöglichkeiten.
Man kann diese ignorieren, besser gesagt die Dinge „laufen lassen“, und nimmt damit deren Dauerhaftigkeit in Kauf. Dies führt oftmals zur weiteren Eskalation und der Polarisierung des Umfeldes. Ab einem bestimmten Konfliktniveau mit entsprechendem Kränkungsgehalt ist Einigung oder gar Versöhnung kaum noch möglich.
Man kann auch Rechtsanwälte einschalten und ein Gericht als Entscheidungsinstanz anrufen. Die Antragsschreiben folgen dann oft einer im juristischen Kontext typischen Logik von Eskalation. Richterliche Beschlüsse sind grundsätzlich nicht vorhersagbar, müssen aber ab einer bestimmten Instanz akzeptiert und dann eben auch im Alltag gelebt werden. Nach hochstrittigen, langandauernden Auseinandersetzungen ist dies oft nur schwer möglich.
Der dritte Weg ist die mittels Mediation erlangte, außergerichtliche Einigung. Diese hat langfristig betrachtet die beste Prognose, weil sie von beiden Parteien auf Augenhöhe erarbeitet wurde und demnach auch innerlich akzeptiert wird. Eventuell unnötige Eskalation kann so begrenzt oder auch komplett vermieden werden.
Trennung und Scheidung ist hierbei ein Spezialfall. Paare können sich ja bekanntlich als Eltern nicht wirklich konsequent trennen. Dazu kommt auch, dass oft nach vollzogener räumlicher Trennung die emotionale Verstrickung nicht aufgelöst ist. Diese sucht sich dann ihre „Bühne“. Trennungsprozesse verlaufen höchst selten bei beiden Elternteilen synchron. Deshalb wird ein Konzept zur Ausübung der Elternverantwortung benötigt. Die sorgfältige Trennung der Elternverantwortung von paardynamischen Prozessen ist zwar dringend erforderlich, aber in akuten Krisen schwer einzulösen. Gerade hier sind Schadensbegrenzung und ein verantwortungsvoller Blick auf die Kinder enorm wichtig.
Oft ist der Mediationsrahmen eine notwendige Voraussetzung, um sich auf ein tragfähiges Elternkonzept zu verständigen. Eine destruktive Paardynamik kann nur bei entsprechender Beachtung und auch Würdigung ihrer Ursachen in der Wirkung auf die Elternverantwortung begrenzt werden.
Hier ist in der Beratung von Eltern aber auch in der direkten Arbeit mit den Kindern kindertherapeutische Kompetenz ein wichtiger Bestandteil der benötigten Unterstützung. So können Lösungen entwickelt werden, die dem Wohl der Kinder dienlich sind.
Ängste, Verunsicherungen, Loyalitätskonflikte, Scham und Schuldgefühle treten auch bei Kindern in nicht hochstrittigen Trennungssituationen auf. Diese werden dann von den Eltern vollkommen unbeabsichtigt und unbemerkt hervorgerufen.
Trennungen sind oft schmerzliche und auch lang anhaltende krisenhafte Prozesse. Mittels geeigneter Hilfe lässt sich der Schaden begrenzen und es können neue Lebensperspektiven erarbeitet werden.