Systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Kinder und Jugendliche sind Indikatoren von Strukturen, die veränderungsbedürftig sind. Bei entsprechend starker Belastung und Verunsicherung ohne erkennbare Lösungsperspektive entwickeln sie alarmierende Verhaltensweisen. Man sagt, sie übernehmen die Funktion von „Symptomträgern“. Diese bringen dann die „Innere Not“ des Kindes und seiner Familie zum Ausdruck.
Die verschiedenen Symptome, wie Ängste, Verhaltensauffälligkeiten, aggressives Verhalten, sozialer Rückzug, Schulverweigerung etc., sind oft Appelle und Lösungsversuche. Das Problem liegt nicht automatisch dort, wo das Symptom gezeigt wird. Dafür kann es verschiedene, aber auf jeden Fall plausible Gründe geben.
Probleme in der Schule können mit Belastungen in der Familie zusammenhängen, wie besorgniserregendes Verhalten zu Hause, mit Komplikationen der in Schule.
Zum Verständnis der Bedeutung eines kindlichen Symptoms und zu dessen psychotherapeutischer Behandlung, ist es unumgänglich, das gesamte Familiensystem einzubeziehen. Dies kann in unterschiedlicher Weise geschehen. So kann es begleitende Elterngespräche, gemeinsame Familiensitzungen oder auch beides geben.
Wichtig ist die Botschaft an das Kind „Du bist nicht das Problem“, „Du hast auch nicht allein ein Problem“, sondern „Wir haben gemeinsam ein Problem und du hast uns geholfen, dies zu erkennen“.
Nicht selten ist es auch erforderlich, andere Lebensbereiche wie Schule oder Kita in die Behandlung einzubinden. Dazu ist ein solides Arbeitsbündnis mit den Eltern Voraussetzung.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gestaltetet sich selbstverständlich altersabhängig und passiert auf Augenhöhe, was Sprache und Arbeitsumgebung betreffen.Genutzt werden typisch kindliche Ausdrucksformen, wie szenisches Spiel, Malen, Rollenspiele, aber auch das direkte Gespräch in altersspezifischer Weise.
Wichtig ist auch die Zusicherung eines „geschützten Rahmens“. Kinder brauchen die Erlaubnis sich frei mitteilen zu können und zwar von beiden Elternteilen. Dies ist nur möglich, wenn klar ist, dass nicht Detailinformationen ohne Absprache mit dem Kind an die Eltern oder Dritte gehen.
Es ist immer wieder beeindruckend zu erleben, wie jedes Kind sein eigenes unverwechselbares „Therapiesetting“ kreiert.